Corona hat viele Auswirkungen auf die Menschen und auf die Wirtschaft. Aber auch Beziehungen werden von der "Corona-Krise" stark beeinflusst.
Das Beziehungen anfangen darunter zu leiden, darf nicht übersehen werden. Wenn die Beziehung leidet oder zerbricht hat es schwerwiegende Folgen für einzelne Menschen. Schließlich ist es die Partnerschaft, die uns emotional stützt, uns Sicherheit gibt und Geborgenheit und Zuversicht schenkt.
Es gibt zwei Arten von Beziehungen, die jetzt aufgrund von Quarantäne und Ausgangssperre, Probleme bekommen könnten. Zum einen handelt es sich um Paare, die zusammen leben und auf der anderen Seite, handelt es sich um Paare, die eine Fernbeziehung führen. Beide Situationen möchte ich in diesem Beitrag näher beleuchten.
Potentielle Beziehungsprobleme bei Paaren die gemeinsam leben:
Es gibt die einen Paare, die jetzt über Wochen oder vielleicht Monate zusammen hocken, sich ständig sehen, zusammen zuhause im Home Office arbeiten und das ÜBERHAUPT nicht gewohnt sind.
Bedenken wir, dass mit seinem Partner in Dauerkontakt zu sein, kaum einer gewohnt ist. Normalerweise geht mindestens Einer tagsüber arbeiten. Auf das „ ständige Zusammen zuhause sein“ sind wir nicht ausgelegt....
Denn wir sind zwar in der Regel gerne mit unserem Partner zusammen und wünschen uns auch häufig mehr Zeit füreinander, aber eine Dauerbespaßung haben wir dabei nicht im Sinn. Denn nur, was wir nicht immer haben, ist auch etwas Besonderes.
Eine Beziehung lebt davon, dass jeder Partner mal was ohne den Anderen erlebt und etwas zur Lebendigkeit der Beziehung zusteuert. Sieht man sich tagsüber nicht, hat man abends was zu berichten: sei es über Erlebnisse und Gefühle die man hatte, über andere Personen und deren Probleme, .... .
Die Beziehung bleibt lebendig und interessant. Ebenso wie dadurch, dass man seine Freizeit oder mal auch mal einen Abend mit anderen Menschen verbringt. Man sieht und hört was Anderes, was der andere nicht weiß und kann davon berichten.
Eine Beziehungskrise könnte entstehen, da das Bedürfnis nach allein sein und eigenen Erlebnissen, nicht erfüllt wird. Das führt zu Frustration und Ärger dem Partner gegenüber und die Liebe zu ihm wird weniger gefühlt. Es kommt zu Schuldzuweisungen und häufigen Streits. Es entsteht ein Kreislauf, der sich immer wiederholt und verstärkt.
Die Herausforderung:
Das Problem an dem ständigen Zusammensein ist, dass einem die Autonomie fehlt. Man hat das Gefühl gar nichts mehr alleine zu machen und bei allem beobachtet zu werden.
Das muss aber nicht sein. Denn auch innerhalb seines Hauses oder Wohnung kann man verschiedene Aktivitäten in verschiedenen Räumen machen.
Es muss nur von beiden Seiten akzeptiert werden.
Es ist wichtig, dass beide Partner wissen, dass es nicht gegen sie geht, wenn der Andere alleine sein will, sondern einfach nur ein bisschen Zeit für sich braucht.
Die Chance:
Anders betrachtet, kann das "vermehrte Zeit zusammen" verbringen aber auch positiv für die Beziehung genutzt werden:
Die, die eine harmonische Beziehung führen, sichere Beziehungstypen sind, genießen einfach die Zeit zusammen und nehmen sich wie selbstverständlich räumliche Auszeiten.
Meine 5 Tipps für mehr Freiraum in deiner Beziehung:
- Zum einen rate ich Dir, Dich von Vorne herein, darauf einzustellen, dass es schwierige Zeiten geben wird.
Es ist völlig normal, dass auch ein Partner einen nervt und man auch mal keinen Bock auf ihn hat.
Das ist kein Zeichen davon, dass man sich nicht mehr liebt oder nicht zusammen passt sondern ganz normales menschliches Empfinden. Also bleib einfach ruhig und spiele es nicht hoch. - Schafft Euch gegenseitig Freiräume. Jeder darf Gelegenheiten anmelden, wann er mal alleine sein möchte.
z.B. Nehme Dir bewusst Zeit nur für Dich. Mache Dein Yoga im Wohnzimmer alleine, nehme ein Bad in Ruhe, setze Dich zum Lesen irgendwo alleine hin, telefoniere mit Deiner Freundin alleine in der Küche. - Arbeitet in getrennten Räumen.
- Teilt das Kochen tageweise auf: so verteilt sich auch die Verantwortung und nicht einer hat das Gefühl, dass er alles alleine machen muss. Ebenso könnt ihr es bei anderen Haushaltsaufgaben machen.
- Akzeptiere, dass Dein Partner seine eigenen Macken und Vorgehensweisen hat. Er ist wie er ist und muss nicht Dinge tun, wie Du sie tust. Lass Deinen Partner in seinem Rhythmus leben. Versuche nicht ihn zu verändern oder Dich anzupassen.
Potentielle Beziehungsprobleme bei Paaren die eine Fernbeziehung führen:
Dann gibt es im Moment die Paare, die in einer Fernbeziehung leben und sich jetzt gar nicht mehr sehen können.
Die sich nichts sehnlicher wünschen als den Anderen wieder in den Arm zu nehmen, ihn zu küssen und sich geborgen zu fühlen. Gerade in so einer schweren und stark verunsichernden Zeit.
Gerade jetzt braucht man seinen Partner, um gemeinsam die Unsicherheit und die Isolation durchzuhalten. Die Nähe und die Zuversicht des Partners sind in kritischen Zeiten besonders wichtig.
Bei Ihnen könnte eine Beziehungskrise dadurch entstehen, dass die Gemeinsamkeit verloren geht.
Gemeinsamkeit ist in einer Beziehung enorm wichtig und schweißt zusammen. Gemeinsame Unternehmungen, Erlebnisse, Gefühle ... fördern das WIR Gefühl und das ZUSAMMENGEHÖREN. Wir fühlen uns geliebt und gehen gerne auf den Partner ein, von dem wir uns geliebt fühlen.
Fehlt diese Verbindung des Zusammengehörens, fühlt man sich allein gelassen und spürt weniger Unterstützung, kommt es hier zu Frust und Einsamkeit.
Vorwürfe und sich zurück ziehen könnten Folgen sein und führen direkt in eine Beziehungskrise.
Die Herausforderung:
Eine große Herausforderung in jeder Fernbeziehung – und jetzt durch die lange Trennung erst recht – ist, die Nähe und Vertrautheit in der Beziehung aufrecht zu erhalten.
Diese entsteht unter anderem dadurch, dass der Partner viel von Deinem Leben und Deinen Gefühlen mitbekommt. Er sollte weiterhin wissen, was Dir wichtig ist, dich verärgert oder freut. Auch wie Du Ihn vermisst oder was Du gerne mit ihm unternehmen würdest, ist wichtig zu wissen. Zeigt es dem Anderen konkret, wie es gerade um Deine Gefühle und Liebe bestellt ist.
Schwierig ist es auch, wenn das Vertrauen zu dem Partner und seiner Treue nicht stark genug ist und Eifersucht im Laufe der Zeit immer mehr hoch kommt. Wenn man sich fragt: "Was macht der Andere? Warum geht er jetzt nicht ans Telefon? Ist er noch ehrlich zu mir?"
Aber auch fehlende Berührung und die große Sehnsucht sind Begleiter im Alltag von Menschen, die in einer Fernbeziehung leben. Zweifel können schnell hochkommen, ob sich das Alles lohnt oder es nicht leichter mit einem Partner im gleichen Ort wäre.
Regelmäßige Kommunikation und Offenheit helfen Dir Deine Beziehung auch über die Ferne zu stabilisieren.
Die Chance:
Die Chance einer Fernbeziehung ist im Allgemeinen, dass man nicht Alleine ist, aber auch noch viel Freiraum und Zeit für sich hat. Man kann viele Anteile seiner eigenen Persönlichkeit und Interessen ausleben und dennoch ist das Gefühl von Liebe und Zusammen sein da.
In diesem speziellen Fall (Corona) kann man die ungewollte lange Trennung einfach als „Beziehungstest“ sehen:
Hält man auch in schwierigen Zeiten zusammen und bleibt die Liebe?, Teilt man seinen Alltag auch via Handy miteinander?, Hat man viel Vertrauen in den Anderen und die Beziehung? Schafft man es mit eigenen großen Gefühlen wie Sehnsucht umzugehen und sie zu verarbeiten ohne dem Anderen Vorwürfe zu machen, Schuld zu geben oder einfach das Alleine sein nicht auszuhalten?
Die lange Trennung, zeigt dir, "was Deine Beziehung wert ist" und was Du wirklich an dem Anderen hast.
Über das gemeinsame Leid der Trennung, kann aber auch eine noch stärkere Verbundenheit entstehen und das Gefühl, dass man wirklich zusammengehört und Alles zusammen übersteht.
Es kann also Eure Liebe und Beziehung stärken und reifen lassen.
Vielleicht merkt ihr, dass es die Zeit ist, konkrete gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden; zu entscheiden, dass die Fernbeziehung beendet wird; einer von beiden entschließt sich zu dem Anderen zu ziehen und sein bisheriges Leben zu verlassen,...
Es würde mich nicht wundern, wenn nach dieser Zeit vermehrt auch Ehen geschlossen werden 😉 .
Man weiß jetzt einfach, dass man nicht mehr ohne den Anderen leben will! Und möchte so etwas auf jeden Fall ein zweites Mal vermeiden. Es kann der Startschuss in eine komplett gemeinsame Zukunft sein!
Meine 5 Tipps für Paare die eine Fernbeziehung führen:
- Verschicke Liebespostkarten oder eine kleine Überraschung. Vielleicht verschickst Du auch ein Taschentuch mit deinem Parfüm drauf.
- Haltet Kontakt durch SMS aber auch durch Telefonate. Je persönlicher umso besser. Und die bekannte Stimme verbindet sich mit dem Herz 😉
- Lest Euch ein Buch am Telefon vor, erzählt euch abends auf Sofa (mit einem Glas Wein) Dinge aus der Vergangenheit oder von euren Zukunftsträumen.
- VideoCalls. Nehmt Euch mit zum Frühstück, Spaziergang, ins Bett, ...
Heißt: stellt das Handy mit dem VideoCall mit auf den Tisch, esst beide und sprecht zusammen, stellt Euch auf den Nachttisch, ... egal, immer wenn es geht. - Redet mehr über Gefühle. Da ihr weniger durch Gesten sagen könnt, benutzt Worte! Sagt Euch wie es Euch geht, welche Gedanken habt ihr, wann vermisst ihr euch am meisten, was fehlt euch, auf was freut ihr euch am meisten, wenn ihr euch wieder seht, plant das ERSTE Treffen, plant eine gemeinsame Zukunft.
Benutzt Worte wie mein Herz vermisst Dich, meine Arme möchten dich festhalten.
Falls Du möchtest kann ich Dich gerne auch unterstützen und Dir weitere wertvolle Hinweise geben. Buche einfach einen kostenfreies Erstgespräch bei mir und wir besprechen gemeinsam, wie Du Deine Beziehung retten kannst:
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Alles Liebe und viel Gesundheit,
Deine Nicole